Was möglich wird, wenn junge Menschen Freiräume bekommen, um Neues auszuprobieren, Verantwortung zu übernehmen und voneinander zu lernen – über Grenzen hinweg.
Im Jahr 2024 war der MakerPort Stralsund Teil eines ganz besonderen Projekts. Gemeinsam mit starken Partnern durften wir am Projekt „build – code – play“ mitwirken und so jungen Menschen nicht nur neue Kompetenzen, sondern auch neue Perspektiven eröffnen.
Das internationale Kooperationsprojekt wurde von der Medienwerkstatt Identity Film e. V. initiiert und in Zusammenarbeit mit dem MakerPort Stralsund, der Kinder- und Stadtbibliothek Stralsund sowie von ProjeKt Inspire in Dar es Salaam, Tansania umgesetzt. Im Fokus stand die Weiterbildung angehender Pädagog:innen aus Deutschland und Tansania. Ziel war es junge Erwachsene ohne akademischen Abschluss, im Rahmen einer internationalen Jugendbegegnung für MINKT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Kunst und Technik) zu sensibilisieren und als Multiplikator:innen auszubilden.

Lernen durch Handeln – und durch Begegnung
Im Zentrum stand das Handlungsorientierte Lernen: Making, Coding, Robotik, Experimentieren und interkultureller Austausch. Die Teilnehmenden eigneten sich im Rahmen des Projekts neue Kompetenzen an, die sie anschließend praxisnah in der außerschulischen Bildungsarbeit an Kinder und Jugendliche weitergaben.
Im Februar 2024 reiste die deutsche Projektgruppe dann nach Tansania. Dort ging es direkt ans Ausprobieren und Gestalten: Workshops zu Stromkreisen, Programmieren mit MaKey MaKey und Scratch, Robotik sowie Chemie und Biologie. Ein besonderes Highlight war der interaktive MINKT-Unterricht an den Partnerschulen: In internationalen Teams setzten die Teilnehmenden ihr Wissen mit tansanischen Grundschulkindern praktisch um, beispielsweise beim Bau von Bechertelefonen, bei der Herstellung von „Elefantenzahnpasta“ oder bei Experimenten rund um Sensorik und Pflanzenbewässerung.

Von Dares Salaam nach Stralsund
Der zweite große Projektteil folgte im Juli 2024: Nun kam die tansanische Projektgruppe nach Stralsund. Die im Voraus entwickelten Workshopkonzepte setzten sie gemeinsam mit den deutschen Teilnehmenden im Rahmen der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Stralsund und Umgebung um.
Auch hier stand das praktische Lernen im Vordergrund: Kinder und Jugendliche bauten, tüftelten und programmierten mit Fischertechnik, Ozobots, LED-Karten und LEGO-Boost-
Robotern. Dabei übernahmen die jungen Erwachsenen zunehmend selbstständig die Rolle der Anleiter:innen – von der Planung über die Durchführung bis hin zur Reflexion.
Das Ergebnis: Mehr Sicherheit, mehr Selbstvertrauen und die Erfahrung, dass Bildung im Tun und im Austausch entsteht.



Nachhaltigkeit als Leitprinzip
Neben den technischen Fähigkeiten war Nachhaltigkeit ein zentrales Thema, sowohl auf ökologischer, als auch auf sozialer und ökonomischer Ebene.
- Ökologisch: ressourcenschonenden Planung, regionale Materialien, Kompensation von Flugreisen
- Sozial: gezielte Förderung von bildungsbenachteiligten jungen Menschen
- Ökonomisch: bewusste Mittelverwendung und lokale Unterstützung
Zudem wurden die Teilnehmenden über zwei Tage hinweg umfassend mit den SDGs vertraut gemacht.
Fazit: Bildung, die verbindet
build – code – play entstand aus der Idee, jungen Erwachsenen neue Zugänge zu MINKT-Bildung zu eröffnen und das praxisnah, kreativ und grenzüberschreitend. Die Mischung aus digitalen und analogen Lernformen, internationalen Begegnungen und gemeinsamer Projektarbeit hat gezeigt, wie Bildungsarbeit Selbstvertrauen, Kreativität und gesellschaftliches Engagement stärken kann.
Natürlich gab es auch Herausforderungen, etwa durch unterschiedliche Rahmenbedingungen in den Partnerländern. Doch gerade diese Unterschiede machten das Projekt so wertvoll: Sie führten zu nachhaltigen Wirkungen auf individueller und gesellschaftlicher Ebene und lieferten wichtige Impulse für zukünftige internationale Bildungsprojekte.
Dieses Projekt wurde gefördert von:
- NUE Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung
- MakerPort Stralsund
- Landkreis Vorpommern Rügen
- ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH
Mehr Infos zum Projekt findet ihr beim Medienwerkstatt Identity Films e.V:
Und hier geht’s weiter zu unseren anderen Kooperationspartnern: